Alles, was du wissen musst
Elementarschäden zählen zu den gefährlichsten Bedrohungen für dein Zuhause – und sind gleichzeitig eine der häufigsten Versicherungslücken. Doch was genau versteht man unter Elementarschäden? Welche Risiken sind abgedeckt, und wie kannst du dich optimal schützen? Hier erfährst du alles, was du über Elementarschäden und die passende Versicherung wissen musst.
Was sind Elementarschäden?
Elementarschäden sind Schäden an Gebäuden oder Hausrat, die durch Naturgewalten verursacht werden. Dazu zählen:
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Überschwemmungen durch Hochwasser oder Starkregen
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Sturm (ab Windstärke 8) und Hagel
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Erdbeben und Vulkanausbrüche
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Schneedruck (Einsturzgefahr durch schwere Schneelasten)
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Lawinen und Erdrutsche
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Erdsenkungen (Absacken des Bodens)
Wichtig: Sturm und Hagel sind oft in Standard-Policen enthalten. Für andere Elementarschäden brauchst du eine Zusatzversicherung!
Warum ist eine Elementarschadenversicherung wichtig?
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Klimawandel erhöht das Risiko: Starkregen und Hochwasser treten immer häufiger auf – auch in bisher ungefährdeten Gebieten (Quelle: GDV).
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Hohe Kosten im Schadenfall: Ein vollgelaufener Keller kann schnell 20.000–50.000 € kosten.
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Gesetzliche Versicherungslücke: In Deutschland gibt es keine Pflicht zur Elementarschadenversicherung – nur 54 % der Haushalte sind geschützt (Quelle: GDV 2023).
Was deckt eine Elementarversicherung ab?
Eine Elementarschadenversicherung kann als Zusatzbaustein zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung abgeschlossen werden. Sie übernimmt:
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Aufräumkosten nach dem Schaden
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Reparaturen an Gebäuden (z. B. beschädigte Wände, Dächer)
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Ersatz von zerstörtem Hausrat (Möbel, Elektronik)
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Mietausfall bei unbewohnbarem Haus
Ausnahme: Schäden durch langsam steigendes Grundwasser sind meist nicht abgedeckt!
Wie wird das Risiko berechnet? Das ZÜRS-System
Versicherer nutzen das Zonierungssystem ZÜRS Geo, um das Hochwasserrisiko einer Adresse zu bewerten. Es gibt 4 Gefahrenklassen (GK):
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GK 1: Sehr geringes Risiko (Hochwasser seltener als alle 200 Jahre)
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GK 2: Geringes Risiko (Hochwasser alle 100–200 Jahre)
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GK 3: Mittleres Risiko (Hochwasser alle 10–100 Jahre)
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GK 4: Hohes Risiko (Hochwasser mind. alle 10 Jahre)
Kostenbeispiel:
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GK 1: 50–150 € Aufschlag pro Jahr
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GK 4: 500–1.500 € Aufschlag pro Jahr (Quelle: Finanztip 2025)
5 Tipps für den Abschluss einer Elementarversicherung
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Risikozone prüfen: Nutze Tools wie ZÜRS Geo, um deine Gefährdungsklasse zu ermitteln.
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Selbstbeteiligung wählen: Eine höhere Selbstbeteiligung (z. B. 500–1.000 €) senkt die Prämie.
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Anbieter vergleichen: Preise und Leistungen unterscheiden sich stark – z. B. bei Verivox oder CHECK24.
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Präventionsmaßnahmen umsetzen: Hochwasserschutz wie Rückstauklappen senken das Risiko und oft auch die Beiträge.
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Bestandsverträge prüfen: Ältere Policen decken Elementarschäden oft nicht ab – nachrüsten!
FAQs – Häufige Fragen zu Elementarschäden
1. Zahlt die Wohngebäudeversicherung bei Starkregen?
Nein – nur mit Elementar-Zusatzschutz! Standard-Policen decken nur Sturm und Hagel ab.
2. Kann ich eine Elementarversicherung in Hochrisikogebieten abschließen?
Ja, aber oft zu hohen Preisen. Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg haben Sonderregeln.
3. Wie hoch ist die Versicherungsquote in Deutschland?
Nur 52 % (Quelle: GDV 2024) – viele Hausbesitzer unterschätzen das Risiko.
4. Was kostet eine Elementarversicherung im Durchschnitt?
Ca. 100–300 € pro Jahr für ein Einfamilienhaus in GK 1–2 (Quelle: CHECK24 2024).